Über diesen Ort

Der Tempelberg, Har HaBayit, Al-Haram Ash-Sharif oder Berg Moriah ist eine Erhebung in der Altstadt Jerusalems. Er befindet sich hinter der Klagemauer in der südöstlichen Ecke der Altstadt. Der Tempelberg ist die heiligste jüdische Stätte der Welt, weil sich dort der Heilige Tempel befand, wo Abraham sich vorbereitete, um Gott seinen Sohn Isaac zu opfern als Ausdruck seiner Ergebenheit. Für Christen ist der Tempelberg ebenfalls heilig, da der Heilige Tempel auch im Neuen Testament erwähnt wird. Das Neue Testament beschreibt, wie Jesus in dem Tempel als Baby präsentiert wurde und wie er Schüler im Tempel unterrichtete, als er erst 12 Jahre alt war. Später säuberte er den Tempel von den Händlern (Markus 13:2). Im Islam ist der Tempelberg der drittheiligste Ort. Im Koran wird der Tempelberg als der Ort erwähnt, der von Mohammed während seiner Nachtreise besucht wurde und von dem aus er in den Himmel aufstieg. 


Die Geschichte und religiöse Bedeutung des Tempelberges

Die Geschichte des Tempelberges kann tausende Jahre zurückverfolgt werden. Juden glauben daran, dass das Allerheiligste oder das Heiligste des Heiligen Tempels die originale Bundeslade enthielt, eine goldene Truhe mit zwei steinernen Platten, auf denen sich die Zehn Gebote befanden, die Moses vom Berg Sinai mitgebracht hatte. Der Tempel war der Ort, wo die Präsenz Gottes für alle spürbar war und wo sich Menschen für Opfergaben und zum Beten versammelten. Man glaubt, dass Salomon den Ersten Tempel (Beit HaMikdash) zwischen 833-950 v. Chr. erbaute. Es war ein gigantisches Bauwerk mit mehreren Ebenen, etwa so groß wie ein Fußballstadion, das durch Nebuchadnezzar II. während der Belagerung Jerusalems (587 v. Chr.) zerstört wurde. Der Erste Tempel wird im Fünften Buch Mose beschrieben. Das Buch Esra überliefert etwas über den Herodianischen Tempel, der 515 v. Chr. fertiggestellt und 70 n. Chr. von den Römern zerstört wurde. 20 v. Chr. nahm Herodes der Große Renovierungen an dem Tempel vor und dehnte den Tempelberg gen Norden, Süden und Westen aus. Dadurch entstand ein Komplex, der von Schutzwänden aus Kalkstein umgeben war. 

Seit der Zerstörung des Tempels wünschen sich alle Juden, dass der Heilige Tempel noch einmal vollkommen rekonstruiert wird. Dieser Wunsch wird in vielen Gebeten formuliert, und es gibt viele tempelbezogene Mitzvoth, die erst gesprochen werden können, sobald der Tempel wieder aufgebaut ist. Nach dem jüdischen Glauben ist der Tempelberg der Ort, an dem die Welt erschaffen wurde, wo sie enden wird und wo der Messias erscheinen wird. 

Nach der Zerstörung des Herodianischen Tempels befanden sich die Ruinen auf dem Tempelberg, bis Jerusalem 638 n. Chr. von Muslimen erobert wurde und der Ort aufgeräumt wurde. Die Umayyad-Kalifen befahlen den Bau der Al-Aqsa Moschee auf der südlichen Seite des Berges, die Richtung Mekka zeigt, sowie den Bau des Felsendomes im Zentrum des Platzes, wo der ursprüngliche jüdische Tempel mit dem Allerheiligsten gestanden haben muss. Die Moschee ist für Muslime eine der heiligsten Stätten weltweit. Der Felsendom wurde 692 n. Chr. fertiggestellt und ist somit eines der ältesten muslimischen Gebäude der Welt. Er wurde über den Gründungsstein gebaut, welcher das Herzstück des jüdischen Tempels war. In dem achteckigen Felsendom befindet sich der heilige Fels Morias. Die Al-Aqsa Moschee wird mit der Passage des Koran in Verbindung gebracht, die Mohammeds wundersame Nachtreise beschreibt, welche ihn zu dieser Moschee brachte. Nach seiner Ankunft in Jerusalem fuhr Mohammed 621 n. Chr. in den Himmel auf, was der Nachtreise eine physische und psychische Dimension gab. Die Tatsache, dass der Tempelberg für Juden und Muslime gleichermaßen bedeutsam ist, hat viele Jahre lang für Streit gesorgt. 


Der Tempelberg heute

Heute liegt der Tempelberg umgeben von antiken 65 m hohen Mauern in der südöstlichen Ecke der Altstadt Jerusalems. Manche der Mauern sind noch aus der Zeit des Herodianischen Tempels. An den westlichen und nördlichen Mauern befinden sich vier Minarette, die zwischen 1329 und 1622 gebaut wurden. Die Klagemauer ist ein Überrest der äußeren Mauern des Herodianischen Tempels, eine Verlängerung der Mauern kann unterirdisch bei einem Besuch der Tunnel der Klagemauer besichtigt werden. 

Es gibt sieben Tore für den Tempelberg. Nicht-Muslime können den Tempelberg nur durch das Bab al-Magharibeh-Tor betreten. Außerdem gibt es noch das Kettentor, das Tor der Baumwollhändler, das Eiserne Tor und das Nachtwächter-Tor. Das goldene Tor ist verschlossen, Juden glauben, dass dies der Ort ist, an dem der Messias am Tag des Jüngsten Gerichts die Stadt betreten wird. Wenn Sie als Besucher den Tempelberg betreten, können Sie mehrere Gebäude rund um einen gepflasterten Platz sehen. Das Auffälligste ist der Felsendom mit der goldenen Kuppel. Daneben gibt es noch die Al-Aqsa Moschee, Springbrunnen, den St.-Georgs-Dom, den Dom der Geister, Bögen, Gebetsnischen, Pavillions mit Kuppeln, Dattelpalmen, Zypressen, das Islamische Museum und den Kettendom. Der Felsendom befindet sich auf einem erhöhten Bereich, zu dem man über ein paar Stufen durch Steinbögen aus der Zeit der Mamluken gelangt. 

Der Tempelberg gehört heute zum israelischen Gebiet, die Verwaltung übernimmt jedoch eine muslimische Stiftung. Aufgrund der religiösen Sensibilität des Ortes kam es in der Vergangenheit dort immer wieder zu gewaltsamen Vorkommnissen und Protesten. Eine kleine Gruppe Juden protestiert für ihr Recht, auf dem Tempelberg zu beten, wohingegen eine Gruppe Muslime gegen die Zugehörigkeit des Tempelberges zu Israel protestiert. Unter den jetzigen Bedingungen (seit Ende des Krieges 1967) dürfen Nicht-Muslime nicht auf dem Tempelberg beten, ihn aber zu bestimmten Zeiten besuchen. Nicht-Muslime dürfen den Felsendom nicht betreten und es gibt strikte Kontrollen, um sicherzustellen, dass keine Waffen auf den Tempelberg gelangen. Muslime dürfen den Berg jederzeit durch alle Tore betreten und dort beten. Der beste und sicherste Weg, den Tempelberg zu besuchen, ist im Rahmen einer geführten Tour. 

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